Während vielen Kolleginnen und Kollegen schon in den Ferien sind oder sich gerade wieder auf den Weg ins neue Schuljahr machen, ist bei #BayernEdu zum Ende des laufenden Jahres irgendwie noch Durchstarten und Durchhalten angesagt. Nachdem Wolfgang Schlicht in San Francisco unterwegs war, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen an der Global GeoGebra Gathering 2017 an der Johannes-Kepler-Universität in Linz teilzunehmen.
Rund 200 Professoren, Lehrer, Studenten und GeoGebra-Interessierte aus aller Welt trafen sich, um sich in Workshops, Parallel-Sessions und Plenary-Sessions umfassend über GeoGebra zu informieren.
Schedule Global GeoGebra Gathering 2017
GeoGebra im Wandel
Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird sich das Gesicht von GeoGebra grundlegend ändern. Die Werkzeuge und die Anwendung bleiben aber – zum Glück für alle Anwender – wie gewohnt erhalten. Das Userinterface wird aber einer Verjüngungskur unterzogen. Aus GeoGebra Classic (bis zur Versionsnummer 5) ist nun der MatheRechner (ab Versionsnummer 6) mit gleichem Interface geworden, der auch als Grafikrechner, GeometrieRechner und 3D Rechner für die beiden bekanntesten mobilen Betriebssysteme in den jeweiligen AppStores erhältlich sein wird oder schon ist. Neben dieser Aufspaltung von GeoGebra in Apps soll es einen Exam Mode geben, der es erlaubt mit Hilfe von GeoGebra auch in einer Art Prüfungsumgebung abgeschottet zu arbeiten.
Des Weiteren wird es auch an der Online-Plattform Veränderungen geben. Das Team von GeoGebra ist schon in der Umsetzung, das Community Network oder anders gesagt die GeoGebra Materialien in eine Art Social Network zu verwandeln, in der die Materialien getaggt, geliked, vielleicht auch in irgendeiner Art und Weise “beurteilt” werden können. Zudem kann man Autoren auch “folgen”. Die GeoGebra Books, in denen mit Hilfe der Applets Lernpfade, Zusammenfassungen,… erstellt werden können, stehen ebenfalls im Fokus.
Ein Schmankerl zum Schluss. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst entwickelt das Team von GeoGebra eine Whiteboard-Software, die es sowohl als Stand-Alone-Lösung, als auch als Teil der Mebis-Plattform geben wird. https://twitter.com/stipberger/status/887680864091602944
Workshops und Parallel Sessions
Highlight waren für mich die Workshops, die eigentlich den österreichischen Lehrkräften vorenthalten waren. Als Teilnehmer des Gatherings war man aber dennoch gerne willkommen. Bei Judith Hohenwarter, Hubert Pöchtrager und Andreas Lindner könnte ich mir nicht nur den neuen und noch nicht öffentlich zugänglichen GeoGebra Selbstlernkurs (für Schüler UND Lehrer gedacht!) näher betrachten und austesten, sondern auch wertvolle Tipps und Tricks bei der Erstellung meiner Applets abschauen. Die Materialien der Drei sind allemal einen Blick wert!
In den Parallel Session konnte ich in kurzen – aber knackigen 15-Minuten-Vorträgen/Workshops die Arbeit von den bekanntesten GeoGebra-Nutzern Tim Brzezinski, Steven Phelbs oder Audrey McLaren uvm. beobachten und viele innovative Eindrücke mitnehmen.
Besonders beeindruckend fand ich den Workshop von George Hart, der als Künstler zusammen mit Schüler und auch uns Lehrern Mathematik sichtbar machte. Aus Schaschlikspießen und Knüpfgummis haben wir einen Hyperboloid erstellt/gebastelt – eine einfache Sache, die ich sicherlich auch mal mit Schülern probieren werde.
Mein Resümee – kurz gesagt: Dieser Event steht auf meiner Bestenliste ganz weit oben. Top Organisation, eine GeoGebra-Familie, in die ich herzlich aufgenommen wurde und viele Innovationen und Ideen, die ich erst nach und nach verarbeiten muss, um sie dann umzusetzen. Mathematik ist durch GeoGebra anschaulich und greifbar geworden. Vielen Dank an Markus Hohenwarter und seinem Team, die nicht ruhen, GeoGebra “noch” besser zu machen.